Anbau Anleitung
Wahl des Anbaustandortes
Aronia kennzeichnet sich durch eine große Anpassungsfähigkeit an verschiedene Umweltbedingungen. Deswegen kann sie auf dem Gebiet des ganzen Landes einschließlich der Vorlandregionen, wobei sie am besten an den nördlichen und nordwestlichen Berghängen wächst, angebaut werden. Bei der Wahl des Anbaustandortes darf man nicht vergessen, dass Aronia lichtbedürftig ist und zur regulären jährlichen Ertragslieferung gutes Licht benötigt.
Der jährliche Wasserbedarf beträgt 500-600mm an Niederschlägen. Meistens verträgt jedoch Aronia gut die mangelnde oder übermäßige Feuchtigkeit. Wegen des kräftigen Wurzelsystems wächst sie genauso gut sowohl auf dem Boden mit dem hohen als auch tiefen Grundwasserspiegel. Die langfristigen Trockenheiten, insbesondere in der Sommerzeit während des Stadiums des intensiven Fruchtwachstums, wirken beeinträchtigend auf die Ertragshöhe und Fruchtqualität ein (Bitterwerden).
Grundsätzlich wird der gemeinsame Anbau von Aronia und anderen Bäumen oder Obststräuchern nicht empfohlen. Gute Ergebnisse erzielt man nur auf homogenen Plantagen mit der Fläche von mindestens 1 ha, wo sich die vegetationstechnische Bodenbearbeitung mechanisieren lässt.
Aronia wächst am besten auf dem fruchtbaren Boden, der große Wassarkapazität und Durchlüftung aufweist. Die Beobachtungen haben jedoch ergeben, dass sie auch auf dem Boden niedrigerer Klassen (V und sogar VI) angebaut werden kann und bei richtiger Düngung und Pflege hohe Erträge bringen kann. Wenig geeignet für den Aroniaanbau sind steinige, kiesige, moorige und versalzte Böden. Gute Entwicklung von Aronia wird gewährleistet, wenn die unteren Bodenschichten aus dem sandigen Lehm bestehen, die in ausreichendem Masse das Wasser festhalten und sich durchlüften. Ungünstig für den Anbau ist dagegen der schwere Lehm, der die Wasserstauung verursacht, was demzufolge die Entwicklung des Wurzelsystems beeinträchtigt.
Bodenvorbereitung
Gute Bodenvorbereitung, die vor der Einrichtung einer Plantage stattfindet, hat eine gravierende Bedeutung und beeinflusst die Übergangsphase zu der Fruktifikation der Plantage.
In der ersten Linie müssen Unkräuter entfernt werden, was die Pflege der Stecklinge in den ersten Jahren wesentlich leichter macht, weil Aronia gegen Unkraut besonders empfindlich ist. In dem 4-5 Standjahr unterdrückt die Aronia selbst die Unkräuter im ausreichenden Maß. Ein Jahr vor der Pflanzung muss die Bodenazidität geprüft werden und gegebenenfalls soll durch die Kalkdüngung die pH-Zahl 6-7 erreicht werden. In der Vegetationsperiode, die der Pflanzung vorangeht, ist es empfehlenswert, die bodendeckende Leguminosenmischung zwecks früher Unterpflügung anzuwenden. Die Hauptbodenbearbeitung beruht auf dem Tiefpflügen, dem die Phosphordüngung vorausgehen soll, die zum Ziel die Einführung des schwer verlagerbaren Phosphors in tiefere Bodenschichten hat. Auf den schwachen Böden ist vor der Pflanzung von Aronia die Stallmistdüngung angebracht.
Anlegen der Plantage
Die Verteilung der Pflanzen auf der Plantage muss die mechanische Bearbeitung ermöglichen. Aus diesem Grunde empfiehlt man bei dem Anlegen von größeren Plantagen die Abstände von 4 Metern zwischen den Reihen einzuhalten. Die Entfernung der Stecklinge voneinander in der Reihe hängt von dem Ernteverfahren (Hand- oder Maschinenernte) ab. Auf kleinen Plantagen, die ausschließlich für die Handernte bestimmt sind, kann der Abstand zwischen den Stecklingen in einer Reihe ca. 1,5 m betragen. Größere Plantagen sollen so angelegt werden, dass sie sich zukünftig für die Maschinenernte eignen.

Deswegen soll der Abstand der Stecklinge in einer Reihe 0,6-0,8 m betragen. Man muss es in Betracht ziehen, dass die dichten für die Maschinenernte vorgesehenen Plantagen in den ersten Jahren doppelt so große Erträge bringen, was schnell die höheren Kosten der Einrichtung der Plantage ersetzt.

Pflanzmaterial
Für die feste Plantage eignen sich am besten die homogenen, am besten zweijährigen oder sehr gut entwickelten einjährigen Setzlinge. Nach der Ausgrabung der Stecklinge in der Baumschule, was meistens im Oktober stattfindet, soll das Pflanzmaterial eingeschlagen werden und zwar am besten in der Nähe des Pflanzungsortes. Zu vermeiden sind die Übertrocknung und Überfrierung der Wurzeln, was auf den prozentigen Anteil der Stecklinge, die Wurzeln schlagen, Einfluß hat. Gesunde, starke und entsprechend geschützte Stecklinge geben hundertprozentige Garantie auf die Bewurzelung.
Zum Anlegen der Plantage sollen die selektiven vegetativen Stecklinge verwendet werden, die treu die Eigenschaften der Mutterpflanzen wiedergeben. Sie sollen ausschließlich in den Fachbaumschulen gekauft werden, deren Mutterbestände auf der Basis der bewährten und fixierten positiven Eigenschaften entstanden sind, die einen hohen Flächenertrag und entsprechenden Querschnitt der Sträucher garantieren. Aronia kann sowohl im Herbst als auch im Frühling gepflanzt werden. Da Aronia ihre Vegetation früh beginnt, ist es angebracht, sie im Herbst zu pflanzen.

Pflanztechnik
Die Pflanztechnik der schwarzen Apfelbeere ist analogisch wie im Falle der meisten Sträucher und Obstbäume. Nach dem Abstecken der Reihen und Pflanzstellen werden Pflanzlöcher vorbereitet – je schlechter der Boden desto tiefere Pflanzlöcher. Auf schwachen Böden ist es gut in die Pflanzlöcher Stalldünger, Mistbeeterde, entsäuerten Torf oder Kompost hineinzugeben. Die Stecklinge werden um 3-5 cm tiefer als in der Baumschule gepflanzt, was die Bestockung fördert. Nach der Pflanzung soll sich um den Steckling herum eine Einsenkung bilden, wo sich das Wasser an den Würzeln leichter sammeln kann. Bei der Einrichtung großer Plantagen sind Pflanzmaschinen einzusetzen, die die Arbeit um ein Vielfaches beschleunigen.
Pflege der Anpflanzungen
Innerhalb der ersten zwei Standjahre wird der Boden in den jungen Anpflanzungen mit der Schwarzbrache geschützt. In den ersten Standjahren können die Zwischenreihen für den Gemüse – und Hülsenfrüchteanbau bestimmt werden (Getreideanbau in den Zwischenreihen ist ausgeschlossen). Von dem dritten Standjahr an sollen die Zwischenreihen berast werden und in den Reihen soll die Herbizidbrache angewandt werden. In den Bio-Plantagen werden keine Herbizide eingesetzt; die Unkräuter sollen mechanisch entfernt werden.
Düngung
Die Düngung soll erst nach der Bodenlaboranalyse erfolgen. Dunkle Farbe grosser Blätter, dichte Verteilung der Blätter an den Trieben und großer Zuwachs der Sträuche sind äußere Anzeichen des ausreichenden Gehalts an Nährstoffen. Kleine und helle Blätter zeugen von den fehlenden Bodenbestandteilen, der zu hohen Bestandesdichte, dem Durchfrieren der Wurzel oder der Trockenheit. Aronia, so wie andere Pflanzen, kann entweder natürlich (organisch) oder mineralisch gedüngt werden. Als organische Düngemittel sind Mist und Gülle möglich. Bei der Mineraldüngung soll berücksichtigt werden, dass die schwer verlagerbaren Düngemittel wie z.B. Phosphor- und Kalium-Düngemittel, im Herbst oder im sehr frühen Frühling, und die Stickstoffdünger in der Vegetationsperiode vom April an in 2-3 Gaben verabreicht werden sollen und die letzte Düngung im Juni stattfinden soll.
In den Düngegaben beträgt der Gehalt schätzungsweise: an P 80 bis 100kg/ha, an K 100 bis 150kg/h und an N 100 bis 150kg/ha.

Schnitt
Schnitt ist einer der wesentlichsten Eingriffe, der der Auslichtung der Sträucher und dem Entfernen von schwachen und beschädigten Trieben dient. Es wird empfohlen ihn im Winter (Februar, März) vorzunehmen. In der ersten Reihe werden die Triebe entfernt, die bei der Ernte stören also die kriechenden, die Reihen versperrenden und beschädigten Triebe. Entfernt wird anschließend der Teil der alten und der sich gegenseitig erstickenden Triebe sowie die überflüssigen Neutriebe, so dass nur einige stärksten Neutriebe belassen werden, die in den nächsten Standjahren die alten Triebe ersetzen werden.
Pflanzenschutz
In Punkto Pflanzenschutz bereitet Aronia keine größeren Probleme, weil bisher bei uns weder Schädlinge noch Krankheiten in dem Ausmaß vorgekommen sind, der die Plantagen gefährden könnte. Zurzeit passiert gelegentlich, dass Aronia, und insbesondere ihre Jungtriebe, von Blattläusen angegriffen werden und Raupen an Blättern fressen. In einem solchen Fall wird die einmalige Spritzung mit einem der zugänglichen Insektiziden empfohlen. In den Eko-Anlagen werden keine Insektiziden eingesetzt und – wie die langjährigen Beobachtungen ergeben haben – bekämpft die Natur selbst die Schädlinge durch die Erhöhung der Population der die Schädlinge bekämpfenden Nutzorganismen.

Ernte
Die Fruchtreife vollzieht sich in der zweiten Augusthälfte, je nach den Umweltfaktoren und Wetterbedingungen. Möglich ist die Abweichung von 2 Wochen. Es ist nur ein Erntedurchgang erforderlich, mit dem man anfangen kann, wenn alle Früchte voll gebildet und ausgefärbt sind. Zu beachten ist, dass bei der Überfüllung der Kisten zum übermäßigen Zerquetschen der Früchte kommen kann. Die Aroniabeeren sind gut haltbar und verderben sogar bei ihrer Aufbewahrung in den Kisten durch einige Tage nicht. Diese wertvolle Eigenschaft ermöglicht die von einer großen Fläche geerntete Fruchtmenge auf einmal an das Verarbeitungswerk zu liefern. Bei der mechanischen Ernte mit Johannisbeer-Erntemaschinen ist es wichtig, die richtige Erntezeit zu erkennen, in der sich die völlig reife Beeren von den Stielen leicht trennen lassen. In unseren Verhältnissen wird Aronia in den letzten Augusttagen oder Anfang September geerntet.
Aus Aroniabeeren können gesunde Lebensmittel hergestellt werden. Es ist auch eine Frucht die gegen vielen Krankheiten des XX Jahrhundert gegenwirkt.

Aroniabeeren sind eine ausgezeichnete Zugabe für Konfitüren, Marmeladen, Gelees und Konditoreifüllung. Die Beeren, sowie der Saft bilden einen naturalen Farbstoff für Lebensmittelprodukte. Zum Beispiel durch eienen 10% Zusatz von Aroniasaft zum Apfelsaft erhalt man intensive rote Farbe. Frische Beeren, trotzdem si? weich sind, vertragen gut transport, faulen nicht und bei +2°C können vile Wochen gelagert werden.
Der Vitamingehalt der Früchte ist besonders hoch und es betrifft folgende: C, B2, B9, E, PP und Provitamin A. Die Beeren sind auch die reichste Quelle des Vitamins P. Sie enthalten 2500-3500 mg%. Die Früchte, Saft und erzuugnisse aus Aronia sind gut geeignet als Heilmittel bei Beschwerden von Blutkreislauf, besonders bei Bluthochdruck, Arterienverkalkung und Hämorrhoiden. Ebenso empfehlenswert ist Aronia bei Erkraukung der Haargefässe,Magenkatarrh und Krankheiten die durch Bestrahlung entstanden.
Die Zucht der sträucher ist mit keinen Schwierigkeiten verbunden. Die Pflanzen verlagen keine besondere Bodenart. Alljährlich tragen die Sträuche reichliche Früchte und besitzen grosse Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge. Deshalb ist kein chemischer Schutz nöting und infolgedessen sind die Früchte von chemischen Substanzen frei.
Ausführliche Auskunft erteilt Produktions u. Handelstbetrieb „Eggert“ (Anschrift: Szczesna 59, 05-600 Grójec, Polen) Hier auch Herstellung und Distribution höchster Klasse Pflanzen, Distribution der Früchte in frischen, gefrorenen und verarbeiteten Zustand
